Eva Feig


Titel der abgeschlossenen Dissertation

Aneignung sprachlicher und kultureller Interaktionskompetenzen in den zweisprachigen deutsch-französischen Krippen am Oberrhein

 

Acquisition de compétences interactionnelles linguistiques et culturelles dans les crèches bilingues franco-allemandes du Rhin supérieur



Betreuerin

Prof. Dr. habil. Anemone Geiger-Jaillet (Université de Strasbourg)

PD Dr. habil. Jacqueline Breugnot (Universität Koblenz-Landau)

 

Doppeldoktorat

Université de Strasbourg / Universität Koblenz-Landau 

 

Datum der Disputation

18.11.2021

 

Jury

Geiger-Jaillet, Anemone, P.U., Université de Strasbourg, Betreuerin,

Breugnot, Jacqueline, PD, Universittät Koblenz-Landau, Campus Landau, Betreuerin,

Köpke, Barbara, P.U., Université de Toulouse, rapporteure

Gogolin, Ingrid, Prof. Dr., Université de Hambourg, rapporteure

Vogt, Franziska, Prof. Dr., Haute École pédagogique St.Gallen (CH), Prüferin

Sesselmeier, Werner, Prof. Dr., Universität Koblenz-Landau, Campus Landau, Dekan 

 

Abstract

Das Zusammenleben und Nebeneinander verschiedener Kulturen ist heutzutage bereits zur Normalität unserer modernen Gesellschaften und sogar vieler Familien geworden. Bilingual-bikulturelle Vorschuleinrichtungen und Krippen erfreuen sich daher in den europäischen Erziehungssystemen zunehmender Beliebtheit und immer mehr  ̶  auch einsprachige  ̶ Familien möchten ihren Kindern diese Chance einer bilingualen und bikulturellen Erziehung ab frühester Kindheit bieten. Jedes Land baut dabei jedoch auf seiner ganz eigenen Geschichte und den eigenen institutionellen Strukturen auf, die in einem gemeinsamen und vereinten Europa einen Schatz an Ideen und Herangehensweisen darstellen, der ideal ist für ein fruchtbringendes gegenseitiges Lernen voneinander. Aus diesem Grund will die vorliegende Dissertation die diesen Projekten zugrundeliegenden unterschiedlichen Konzepte herausarbeiten und möchte dafür die derzeit dem Plurilinguismus und Plurikulturalismus eigenen Interaktionen und Haltungen näher untersuchen. Mit dieser Zielsetzung verortet sich die Doktorarbeit in einem pluridisziplinären Forschungsfeld: So berücksichtigt sie die Perspektive

 

̶ der Psychologie des Kleinkindes, da sie die Interaktionen zwischen Kindern beobachtet, die noch nicht dazu in der Lage sind, ihre Empfindungen zu verbalisieren;

 

̶ der Sprachwissenschaft und der Anthropologie der Kommunikation, um den Austausch zwischen den beteiligten Akteuren zu analysieren;

 

̶ der Kulturwissenschaft, um die Grundlagen der frühkindlichen Erziehung in ihrem Herkunftskontext und das Aushandeln der Repräsentationen, das sich zweifellos zwischen den erwachsenen Erzieherinnen und Erziehern bzw. Eltern abspielt, zu verstehen.

 

Die Dissertation verfolgt damit ein doppeltes Ziel: Einerseits will sie einen Beitrag zum Verständnis jener Phänomene leisten, die im Rahmen der interkulturellen Beziehungen am Werk sind, andererseits strebt sie eine wissenschaftliche Begleitung der betroffenen Kindertageseinrichtungen an, um das Fachpersonal in den Bemühungen um eine Erziehung ohne Vorurteile, Rassismus und Angst vor dem Anderen zu unterstützen.